Die Margarethenkapelle ist unsere kleinste und älteste Predigtstätte und steht unter Denkmalschutz. Sie liegt umgeben von einem Freigelände mit altem Baumbestand im Ortsteil Barop. Sie ist variabel bestuhlbar, bis zu 80 Personen finden Platz. Sie wird von unseren Partnergemeinden ebenso genutzt wie von der nahegelegenen Ostenberg-Grundschule und der Technischen Universität Dortmund. Sie ist hell gestaltet und im Winter geheizt.
Die Adresse lautet: An der Margarethenkapelle 1, 44227 Dortmund (Navi: An der Palmweide 60)
Sehr gerne wird die Kapelle für Trauungen auch von auswärtigen Paaren genutzt. Für den in Laufweite gelegenen Friedhof Barop stellt sie eine Alternative zur Trauerhalle dar, wenn deren Größe nicht ausreicht. Sie verfügt über eine kleine Teeküche und eine Toilette. Eine Besonderheit ist die noch von Hand zu läutende Glocke.
Ansprechpartner ist Pfarrer Ralf Wieschhoff!
Bei Renovierungsarbeiten wurde im Altar ein Reliquiar gefunden, das sich jetzt im Tresor des Museums an der Hansastraße befindet und nur zu besonderen Gelegenheiten wieder in die Margarethenkapelle gebracht wird.
Lesen Sie hier einige Daten aus der bewegten Geschichte der Kapelle:
vor 1300
Die Lehnsträger bzw. die Besitzer des Schultenhofes in Klein-Barop waren gleichzeitig Kollatoren der Kapelle zu Barop, da das Kollationsrecht immer mit dem Besitz des Schultenhofes verbunden war.
1348
Der aus adeligem Geschlecht stammende Johannes von dem Overhus wurde zum erstenmal als Baroper Pfarrer erwähnt.
Von Steinen berichtet in seiner Westfälischen Geschichte Bd. II, Seite 703, Daß der Ritter Rotger von Altena der Lehnsherr der Kirche zu Barop gewesen sei, ohne allerdings die Urkunde anzugeben, auf die sich seine Behauptung stützt.
Die Kirche wird erstmalig in einer Urkunde erwähnt. Dabei handelt es sich um die Beilegung eines Streites zwischen dem Kloster Fröndenberg und dem Priester Johannes v.d. Overhus, dem Kirchherrn der Kapelle zu Barop.
(Westf. Landeskunde Bd. II, Seite 94)
In einer anderen Urkunde aus demselben Jahr wird ebenfalls berichtet, Daß Johann v.d. Overhus (bei Mikus, Bd. II,. Seite 13 \\\"von Overhuß\\\" genannt) Besitzer von Brünninghausen und \\\"Kerkherr tho Badorpe\\\" war.
(Kirchhörder Chronik) Die Küsterei bestand sehr wahrscheinlich auch schon neben der zu diesem Zeitpunkt zum erstenmal erwähnten Margarethenkapelle.
20. Sept. 1368
Das Kloster Clarenberg (Hörde) verpflichtete sich, dem Pfarrer Conrad von Witten zu Barop eine für die Schenkung eines Gutes zu Westrich versprochene Rente von zehn Malter Korn nach Dortmund fahren zu lassen. (Schatzbuch der Grafschaft Mark)
1416
kam die Kirche in den Besitz der Rüpingsmühle (Rüping op der Becke) und der dazu gehördenden Ländereien. Floirken van den Eyken und seine Frau Metta hatten damals das Gut zu Rüppinch gegen Billiges der Kapelle zu Barop überlassen.
Am 21. Sept. 1484
war Martin Gildehus Zeuge, als Johannes Hovet, Priester und Rektor der Kapelle zu Barop, und die Kirchmeister mit dem Gasthaus einen Grundstücksaustausch vornahmen.
\\\"Anno 1618 den 18. Septembris
mit Herm. Snitzler gehandelt, daß er die Bänke in der Kirchen zu Barop machen wollte, und sein mit mir einig geworden, daß man nur einmal geben wollte Zehen laufende Thaler und hat hieüber gearbeitet zwo Wochen. Den Sagensniders aber hat man vom hundert zu sniden gegeben 13 Thaler und 1/2 Stüber ohne Kost und Drinken und haben an sniden verdient 2 Thaler. Jürgen Krombach an Nageln gegeben, so zu den Bänken gekommen. Es haben der Kerkherr alß de Schulte und Gildehuiß Eickenbohlen aus der hovel (Hövel) darzugeholt. De Burschaft Barop hat zu diesen Bänken gegeben - 12 Thaler, welches er jarlich auf Jacobi wegen des Kolbergs auf der großen Heiden bekomen.\\\"
1601
wurde die Baroper Kirchenglocke gegossen und
1617
die Margarethenkapelle neu ausgemalt.
1649
wurde Heinrich Riese (Henricus Rieße) Pfarrer in der Gemeinde. Er stammte aus Hagen und war von 1644-45 Schüler des Archi. Gymnasiums zu Soest. 1649 wurde Riese in Dortmund ordiniert und war von da an 52 Jahre als Pfarrer in Barop tätig.
1652
berichtete Pastor Riese über die \\\"Hagelfeier\\\" und das \\\"Margarethenbier\\\".
1655
Die kleine Pfarrkirche, die bis zur Reformation eine der Heiligen Margaretha geweihten Kapelle, eine Filiale der Reinoldikirche zu Dortmund, wurde erst unter brandenburgischer Herrschaft zu einer selbständigen evangelischen
Kirche. Ebenso richtete Pfarrer Heinrich Riese die ersten Tauf-, Trau- und Sterberegister ein.
1701
Nach dem Tode Rieses wählte die Gemeinde Johann Georg Zimmermann zu seinem Nachfolger. Aber auch jetzt lehnte es Conrad Philipp von Romberg ab, dem Erwählten die Kollation zu geben. Aus den Akten der Baroper Kirche geht hervor, wie es zu dieser Ablehnung kam. In einem Schreiben in dem entstandenen Streit, warf von Romberg den Baroper Bauern vor, \\\"daß die Baroper Bauern gern des besseren Bieres wegen nach Dortmund gingen, und daß die Berufung des Predigers Zimmermann nicht in der Kirche unter Anrufung des heiligen Geistes erfolgt sei, sondern in einem Wirtshaus in Dortmund, und zwar zu guter Abendzeit, wenn die Bauern einen dapferen Rausch pflegen gesoffen zu haben\\\".
1822
zählte die Gemeinde 451 Seelen.
1829
wurde die Margarethenkapelle bis auf den Chor abgebrochen
[Lagerbuch, S.2-3]
1885
hatte Barop 2458 Einwohner.
1905
hatte Barop am Jahresende 4563 Einwohner.
1911
Pfarrer Wilhelm Römers besonderer Umsicht und Fürsorge ist es zu verdanken, daß im Jahre 1911 mit dem Bau der Lutherkirche begonnen wurde. [siehe Lagerbuch,S.20, Eintrag von 1916] Der neue Kirchbau war erforderlich, weil die Margarethenkapelle nicht mehr genügte und ein Deckeneinsturz zu befürchten war.
1952
wurde die Lutherkirche unter Leitung von Pfarrer Brauneck renoviert.
1963
entstand das neue Gemeindezentrum an der Stockumer Straße.